Zuwanderer-Straftaten: Massiver Anstieg bei Sexualverbrechen und Gewaltdelikten
Focus online, Zuwanderer-Straftaten: Massiver Anstieg bei Sexualverbrechen und Gewaltdelikten – FOCUS online
Zuwanderer treiben in Deutschland die Kriminalität – und endlich spricht die Politik darüber
Neue Züricher Zeitung, Die Ausländerkriminalität in Deutschland steigt – und die Politik wacht auf
Diese und ähnliche Meldungen liest man aktuell häufiger. Sie berufen sich auf das Lagebild „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung 2023“ und begründen damit die Notwendig härterer Maßnahmen gegen Asylsuchende in Deutschland.
Was ist da eigentlich dran? Mir persönlich fehlten in der Berichterstattung und Analyse der Zahlen durch die öffentlichen Medien einige Aspekte. Also habe ich den Lagebericht selber gelesen und komme zu der Erkenntnis: die Journalisten scheinen nicht weit über die erste Seite hinaus gelesen zu haben.
Schaut man sich das komplette Dokument genauer an, ist das Bild deutlich differenzierter als es öffentlich dargestellt wird. Um es direkt vorweg zu sagen: Mit geht es nicht darum, die Dinge zu beschönigen oder zu entschuldigen. Jede Straftat egal durch wen begangen ist eine zu viel. Wir sollten uns an die Fakten halten und diese im Kontext ehrlich und fair bewerten.
Ein ganz wichtiger Punkt vorab: Die Statistik betrachtet die Tatverdächtigen – nicht die verurteilten Straftäter. Verlässliche Statistiken über verurteilte Straftäter gibt es nicht in Deutschland. Natürlich muss man auch unter der gestiegenen Aufklärungsquote von einer gewissen Korrelation zwischen Tatverdacht und Verurteilung ausgehen. Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass der gesellschaftliche Fokus sich in den letzten Jahren deutlich in Richtung der zugewanderten verschoben hat. Es ist also davon auszugehen, dass die Quote der zur Anzeige gebrachten potentiellen Straftaten von Zugewanderten überproportional gestiegen ist. Gleichzeitig sind die Ermittlungskapazitäten der Polizei politisch motiviert verstärkt auf diese Straftaten fokussiert worden, damit ist die Aufklärungsquote automatisch gestiegen.
Der Anstieg der tatverdächtigen Zugewanderten ist in 2023 um 25,1 % gestiegen. Diese Zahl wird gerne mit dem deutlich geringeren Anstieg der Zahl der Zugewanderten (3,1 %) verglichen. Allerdings ist diese Zahl von 2021 auf 2022 um 65 % gestiegen. Dies wird sich erst mit Verzögerung in der Kriminalstatistik bemerkbar machen.
Plakativ wird öffentlich mit Prozentzahlen gearbeitet. Man sollte sich aber auch mal vor Augen halten, was dies in absoluten Zahlen bedeutet.
25,1 % mehr Tatverdächtige Zugewanderte = 35.860 Menschen absolut
5 % mehr Tatverdächtige gesamt = 95.999 Menschen absolut
In der öffentlichen Diskussion werden die Straftaten zumeist mit den größten Gruppen von Zugewanderten, den Menschen aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan und dem Irak in Verbindung gebracht. Im Vergleich zur Zahl der Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, ist der Anteil an Straftaten bei Menschen aus Ländern die man als Fluchtländer gar nicht auf dem Schirm hat (immerhin machen wir dort teilweise selber Urlaub) wie Georgien, Algerien, Marokko, Tunesien und der Türkei allerdings viel größer.
Besonders herausgehoben wird in der Öffentlichkeit die Steigerung der „Sexualdelikte“ um 16,5 % in Verbindung mit dem Fakt dass ein Großteil der Tatverdächtigen junge Männer sind. Hieraus wird dann das Narrativ des frauenverachtenden islamischen Vergewaltigers konstruiert. Tatsächlich handelt es sich hier größtenteils um Fälle der sexuellen Belästigung. Den größten prozentualen Zuwachs sehen wir bei diesen Straftaten übrigens mitnichten bei den Menschen aus dem nahen Osten sondern bei den Flüchtlingen aus der Ukraine. So viel zu Stereotypen. Ich wage auch zu behaupten, dass die Zahl der amtlich gewordenen sexuellen Belästigungen (das können übrigens schon rein verbale Übergriffe sein) bei der Gruppe der Zugewanderten deutlich größer ist als allgemein.
Besonders interessant ist in der Statistik, der nirgends groß erwähnte Bereich mit dem wirklich größten Aufkommen und dem größten Anstieg. Das sind nämlich die Diebstahlsdelikte und hier insbesondere die Ladendiebstähle. Bringt man diese mit der Fluchtbiografie der Menschen, ihrer oft prekären Lebenssituation hier in Deutschland und dem Altersgefüge der Tatverdächtigen in Verbindung, wird ach hier recht schnell klar wie sich dieser hohe Anteil erklären lässt. Zumal man auch hier wiederum davon ausgehen kann, dass die Schwelle einen Vorfall zur Anzeige zu bringen bei den Zugewanderten deutlich niedriger liegt als bei den übrigen Bevölkerungsgruppen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte findet die Quellen hier: BKA – Kriminalität im Kontext von Zuwanderung
Abschließend komme ich zu dem Ergebnis, dass die aktuelle Diskussion um Abschiebung von Straftätern und Sicherung unserer Grenzen eine populistische Nebelkerze ist wie viele andere Themen auch. Es macht überhaupt keinen Sinn, jemanden wegen Ladendiebstahls verurteilten in sein Heimatland abzuschieben wo ihm Verfolgung und Tod drohen. Diejenigen, die tatsächlich schwer straffällig geworden sind, sind in unseren Haftanstalten besser aufgehoben, als als freie Menschen irgendwo in der Welt.
Was übrigens kaum Erwähnung findet: Die Zahl der Straftaten gegen Zugewanderte ist um 19,1 % gestiegen.






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